Entwürfe für das Kapuzinerquartier: Fachjury hat über eingereichte Konzepte entschieden

Zwei mögliche Investoren hatten Architekten-Entwürfe erarbeitet

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Fassaden der ehemaligen Grundschule und des Gemeindehauses von der Rosenstraße aus
Die Grundstücke der ehemaligen Martin-Luther-Grundschule und des Evangelischen Gemeindezentrums sollen als Kapuzinerquartier neu bebaut werden. Dazu gab es ein Konzeptvergabeverfahren, die Jury hatte über zwei Investoren-Entwürfe zu entscheiden. Foto: Stadt Coesfeld

Ein wichtiger Meilenstein zur weiteren Entwicklung des Kapuzinerquartiers Coesfeld ist erreicht: Es gibt eine Entscheidung in dem Konzeptvergabeverfahren Kapuzinerquartier Coesfeld. Die Jury unter dem Vorsitz von Heiner Farwick, Architekt und Stadtplaner aus Ahaus, vergab einen ersten Rang und einen zweiten Rang. Dies hat das Preisgericht in seiner Sitzung am Dienstag, 25. April 2023, nach intensiver Prüfung und Diskussion entschieden.

Gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde soll das innerstädtische Kapuzinerquartier, auf dem sich bisher eine städtische Schule und das Evangelische Gemeindezentrum befanden, durch einen geeigneten Investor als vielfältiges und städtebaulich hochwertiges Wohnquartier mit sozialen Nutzungen nachhaltig und zukunftsgerichtet entwickelt werden.

Zwei Bieter:innen hatten Architekten-Entwürfe und Konzepte eingereicht, die eine Reihe von Kriterien erfüllen sollten. Neben der Investorin ECO.PLAN (Architektur: Henke Siassi Evers Architektur PmbB, Johannes Evers) hatte auch die Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft für den Kreis Coesfeld (Architektur: MS PLUS ARCHITEKTEN BDA - Bücker Holling Schwager PartGmbB, Sielke Schwager) ein Konzept entwickelt.

Die Jury setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung der Stadt Coesfeld sowie der Evangelischen Kirchengemeinde Coesfeld zusammen und wurde komplettiert durch hoch qualifizierte unabhängige Architektinnen und Architekten. Als sachverständiges Mitglied unterstützte zudem Dr. Andreas Wunschel vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) für den Bereich der Bodendenkmalpflege die Jury.

Ein klares Gewinnerkonzept im Sinne eines ersten Siegers konnte im Rahmen der Konzeptvergabe nicht ermittelt werden. Daher wird keine der beiden Arbeiten ausgeschieden, sondern eine Rangfolge gebildet. Verhandlungsgespräche zur Verpachtung der Grundstücke sollen nun zunächst mit der ECO.PLAN GmbH & Co.KG erfolgen. Wesentliche Kritikpunkte werden dabei noch einmal geprüft, sodass langfristig auf dem innerstädtischen Grundstück ein guter Baustein für die Stadt Coesfeld entstehen kann.

Ist ein positives Verhandlungsergebnis erzielt, soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden, der die planungsrechtlichen Voraussetzungen schafft und die Qualitäten des Entwurfs über den im Erbpachtvertrag hinaus im vorhabenbezogenen Bebauungsplan weiter fixiert.

Aktuelle Informationen auch laufend unter

https://www.coesfeld.de/wirtschaft-bauen/planung/stadtentwicklung/kapuzinerquartier

Zum Thema Kapuzinerquartier

Das Kapuzinerquartier befindet sich im Herzen der Stadt Coesfeld. Es liegt im Nordosten der historischen Altstadt und westlich des Marktplatzes mit der Evangelischen Kirche am Markt sowie südöstlich des Basteiwalls, der als Teilstück der ehemaligen Befestigungsanlage um das Stadtzentrum führt. Die Teilgrundstücke, auf denen sich zum derzeitigen Zeitpunkt noch die Bebauung der ehemaligen Martin-Luther-Schule und des Evangelischen Gemeindezentrums befinden, sind im Eigentum der Kirchengemeinde und der Stadt Coesfeld. Bei der heutigen Bebauung handelt es sich um eine Blockrandbebauung aus der Nachkriegszeit. Das sich vorher auf den Grundstücken befindliche Kapuzinerkloster wurde durch die Bombardierung der Alliierten während des Zweiten Weltkrieges weitestgehend zerstört und nicht wieder aufgebaut. Überreste der Fundamente werden im Erdreich vermutet. Die Stadt Coesfeld beabsichtigt in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Coesfeld die Veräußerung der beiden Grundstücke im Rahmen von Erbpacht, um diese durch ein anspruchsvolle Nutzungs- und Gestaltungskonzept nachhaltig und zukunftsgerichtet als neuen Stadtbaustein zu entwickeln und in die heutige Innenstadt zu integrieren.

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