Konzert Theater Coesfeld: "Anna Vinnitskaya", Klavierrezital am Sonntag (20.01.) um 18.00 Uhr

im Konzert Theater an der Osterwicker Straße

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Foto: (c) Esther Haase

Virtuosität ist für Anna Vinnitskaya nicht das Wichtigste bei einem Konzert, sie möchte das Publikum mit einem Wow-Effekt am Ende verabschieden – „Wie nach einem guten Film“, erzählt sie in einem Interview. Genau das beabsichtigt Anna Vinnitskaya auch am 20. Januar 2019, wenn sie auf der neuen Zentral-Bühne des konzert theaters coesfeld inmitten des Publikums, musizieren wird.

Seit dem die Pianistin sieben Jahre alt ist, spielt sie Konzerte weltweit. Das Üben am Klavier wollte sie partout nicht gern, aber auf der Bühne spielen, dazu fühlte sie sich schon früh berufen. Mit 18 Jahren kam die gebürtige Russin nach Hamburg und blieb als Meisterschülerin bei Evgeni Koroliov. Heute ist sie dort selbst als Professorin an der Hochschule für Musik und Theater tätig. Vinnitskayas Repertoire reicht von Bach bis Gubaidulina. Ihre besondere Liebe gilt den großen Russen wie Rachmaninov, Prokofiev, Schostakowitsch und dem schillernden Klavierwerken von Ravel, Debussy und Chopin. Als Solistin konzertiert Vinnitskaya mit bedeutenden Orchestern von Berlin (Deutsches Symphonie-Orchester) bis London (Royal Philharmonic), von München (Münchner Philharmoniker) bis Tokyo (NHK-Sinfonieorchester), von Birmingham (City of Birmingham Symphony) bis Tel Aviv (Israel Philharmonic). Auch bei den führenden Rundfunkorchestern ist Anna Vinnitskaya regelmäßig zu Gast. CD-Einspielungen von ihr wurden mit zahlreichen Preisen wie dem Diapason d’Or, der Gramophone Editor’s Choice und dem ECHO Klassik ausgezeichnet.

Anna Vinnitskaya spielt nur Werke mit denen Sie sich ausdrücken kann, mittels derer sie tatsächlich etwas zu sagen hat, erzählt sie in einem Portrait. Für ihr Klavierrezital im konzert theater coesfeld wählt sie die Komponisten Debussy, Bartók, Schumann und Chopin. Von Debussy, dem Impressionisten, wird sie „L’Isle Joyeuse“ spielen, um nur eines der bedeutenden Werke herauszupicken, die sie an diesem Abend präsentiert. Dieses Werk ist bei Pianisten besonders beliebt. Debussy selbst schrieb dazu: "Mon dieu, wie ist das schwer zu spielen, dieses Stück vereinigt in sich, wie es mir scheinen will, alle Arten mit dem Klavier umzugehen, denn es verbindet Kraft und Anmut, wenn ich so sagen darf..." Es folgt die Klaviersonate Sz80 von Bela Bartók, die 1926 entstand. Der Komponist gehört zu den Klassikern der Moderne. Seine Musik ist eine Synthese westlicher und osteuropäischer Stilformen. Bartóks musikalische Quelle ist die ungarische Volksmusik des Balkans. Unter seinen Zeitgenossen galt er als Neofolklorist. Von Robert Schumann nimmt Anna Vinnitskaya die Arabeske C-Dur op. 18 aus dem Jahre 1839 hinzu, das laut Schumanns Spielanweisung „leicht und zart“ wiedergegeben werden soll. Es ist ein kurzes Klavierstück, das er in Wien komponierte und der Kunstförderin Friederike Serre, die auch die Liebe zwischen Schumann und Clara Wieck unterstützte, widmete.  Mit der achten Novelette op. 21 fis-Moll von 1838, die zu hören sein wird, und zunächst humorvoll klingt, wollte Schumann wohl die Missbilligung der Liebe und Verbindung zwischen Clara und ihm, seitens ihres Vaters, zum Ausdruck bringen.

Anna Vinnitskaya schließt den Konzert-Abend mit der "Trauermarsch-Sonate" von Frédéric Chopin. Sie ist wohl die düsterste Klaviersonate der Romantik. Tatsächlich bewegt sich die Musik zwischen poetischer Wehmut und den zerstörerischen Abgründen des Schmerzes. Zentrum der Sonate ist der dritte Satz, der berühmte Trauermarsch.

Karten gibt es zum Preis von 23,- € an der Kasse des Theaters, unter der kostenfreien Hotline (Tel. 0800/539 6000), an der Theaterkasse im WBK (Osterwicker Str. 29) und im Internet unter www.konzerttheatercoesfeld.de.

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