Mit viel Herzblut ehrenamtlich für den Natur- und Klimaschutz im Einsatz

Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes Preisverleihung der Zusatz-Ehrenamtspreise

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Personengruppe im Trauzimmer
Bildunterschrift: Wurden jetzt mit Ehrenamtspreisen ausgezeichnet: Susanne Keull (3.v.l.), Paul Königsmann (3.v.r.) und Antje Kleinschneider (2.v.r.) Foto: (c) Stadt Coesfeld

Aus Anlass des Internationalen Tag des Ehrenamtes (05.12.) hat Bürgermeisterin Eliza Diekmann jetzt gemeinsam mit Bereichsleiterin Iris Osthues von der Sparkasse Westmünsterland drei weitere Personen mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet.

Finanziell unterstützt wurde die Zusatz-Ehrung durch die Sparkasse Westmünsterland, die in diesem Jahr den Förderbetrag, mit dem ehrenamtliches Engagement in Coesfeld und Lette gewürdigt werden soll, auf 3.000 Euro verdoppelt hatte.

„Der Ehrenamtstag ist immer eine schöne Gelegenheit, auf das vielfältige bürgerschaftliche Engagement hinzuweisen, das unsere Stadtgemeinschaft jeden Tag bereichert“, sagte Bürgermeisterin Eliza Diekmann. „Das Thema Klimakrise und Klimaschutz liegt mir auch persönlich sehr am Herzen und es ist unglaublich wichtig, dass wir hier vor Ort tätig werden, jetzt. Deshalb gilt allen drei Preisträgerinnen und Preisträgern ein ganz besonderes Dankeschön dafür, dass sie sich so großartig und beispielgebend für nachhaltiges Handeln einsetzen.“

Iris Osthues, Bereichsleiterin der Sparkasse Westmünsterland: „In den letzten beiden Jahren war das Ehrenamt aufgrund der Corona-Pandemie ganz besonders gefordert. Daher hatten wir den jährlichen Förderbetrag von 1.500 auf 3.000 Euro verdoppelt. Auch im Jahr 2022 stellen wir den doppelten Betrag von 3.000 Euro zur Auszeichnung von besonders engagierten Personen oder Gruppen bereit. Damit besteht die Gelegenheit, die Bekämpfung der Klimakrise stärker in den Mittelpunkt zur rücken. Dies ist hier in Coesfeld sehr gut gelungen.“

Zum Stadtempfang im August, bei dem insgesamt fünf Ehrenamtspreise vergeben worden waren, hatten Eliza Diekmann und Iris Osthues gemeinsam dazu aufgerufen, ehrenamtlich Tätige aus diesem Bereich vorzuschlagen. Aus den eingegangenen Vorschlägen hatte die Bürgermeisterin gemeinsam mit den Mitgliedern der Ehrenamts-Jury drei Preisträger:innen benannt. Geehrt wurden jetzt Susanne Keull, Antje Kleinschneider und Paul Königsmann.

Susanne Keull  - Blog wissenmachtklima

Susanne Keull hat im Jahr 2020 den Internet-Blog „wissenmachtklima“ gegründet, in dem sie mit konstruktivem Klimajournalismus über Klimawandel und Klimakrise informiert. Sie sagt: „Ich will den Klimawandel nach Coesfeld bringen“. In ihrem Blog, den sie eigentlich begleitend zur Klimachallenge der Klimaschutzinitiative „Coesfeld for Future“ und der Allgemeinen Zeitung 2020 gestartet hatte, geht es ihr um mehr als darum, „die großen Themen“ auf Coesfeld runterzubrechen. Regelmäßig stellt sie einen Wissensbeitrag vor, z.B. zum Umstieg auf erneuerbare Energien, Fleischverzicht, Umgestaltung eines naturnahen Gartens oder digitales Fasten. Besonders wichtig ist ihr dabei, dass sie in ihren Beiträgen und Interviews mit Coesfelder:innen ins Gespräch kommt, dass diese ihre Erfahrungen und ihre Motivation schildern. „Wir wollen nicht nur Herausforderungen benennen, sondern auch Alternativen aufzeigen. Das ist das Wertvollste: Wir zeigen immer auch Lösungen auf für konkretes Handeln. Wir mahnen nicht nur, wir handeln auch.“ Mit ihrem Blog, den sie aktuell gemeinsam mit drei weiteren Autorinnen führt, erreicht Susanne Keull wöchentlich etwa 1.100 Menschen. Seit November 2021 ist sie zusätzlich auf Instagram aktiv unter „susanne.von.wissenmachtklima“

Antje Kleinschneider

Antje Kleinschneider ist seit vielen Jahrzehnten im Natur- und Umweltschutz aktiv. Seit 2009 ist sie Gruppenleiterin der Coesfelder NAJU, der Jugendorganisation des Naturschutzbundes NABU. 2011 gründete sie zusätzlich eine Familiengruppe.

Hier sensibilisiert sie Kinder und ihre Familien für Natur und Umwelt, organisiert Aktionen zur Artenvielfalt oder zum Naturshutz (Baumpflanz-, Obsternte- oder Müllsammelaktionen, Tag der Vereine, Klimatag am Hof Schoppmann), nimmt an Wettbewerben teil (Geotag der Artenvielfalt vom GEO-Magazin, Dt. Klimatag in Düsseldorf) oder ist sogar in Fernsehbeiträgen (WDR-Lokalzeit zur Stunde der Gartenvögel). Ihre Gruppe ist dafür auch überregional schon mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet worden.

Antje Kleinschneider bringt Menschen aller Altersgruppen zusammen. Sie sagt: „Besonders toll ist es, dass wir ganz viele Aktionen generationenübergreifend durchführen, dass Kinder und ihre Familie und Leute bis 80 Jahren teilnehmen, lernen und experimentieren. Das Alter spielt da keine Rolle.“ Sie möchte mit ihrer Arbeit Menschen auch die Möglichkeit geben, miteinander ins Gespräch zu kommen und verschiedene Sichtweisen zu betrachten. „Es ist mir wichtig zu zeigen, wie faszinierend das alles um uns herum ist: Erfahren statt erlesen.“ Und dazu braucht es keine exotischen Ziele wie den fernen Regenwald: „Hier vor unserer Haustür gibt es ganz viel Schönes zu entdecken.“

Paul Königsmann – Buddelgruppe

Paul Königsmann nimmt den Ehrenamtspreis stellvertretend für die Buddelgruppe Lette an, die seit gut zwei Jahren gemeinschaftlich biologisches Gemüse anbaut. Als 2020 erste Pläne zur Gründung einer Solidarischen Landwirtschaft entstanden, wollten einige Aktive eigentlich nur die Zeit bis zum Start überbrücken. Dann aber hat sich die Buddelgruppe zu einem eigenständigen Projekt weiterentwickelt. „Ich bin Unternehmer, weil ich was unternehmen will. Und wenn da eine Gruppe existiert und die Infrastruktur da ist, dann muss man was machen, dann braucht das einen Ort“, sagt Paul Königsmann. Innerhalb der Familie fand sich ein geeignetes Grundstück nahe der Letteraner Windmühle. Hier haben die etwa 30 Aktiven kurzentschlossen und mit viel Eigeninitiative neben einer Streuobstwiese auch einen Gemeinschaftsgarten angelegt, auf dem seitdem Gemüse und Obst, Kräuter und Blumen angebaut und geerntet werden. Zu dem Schuppen, den Paul Königsmann bereitstellte, sind ein Kühlhaus und ein Folientunnel hinzugekommen und ein kleiner Laden, in dem die Buddelgruppen-Mitglieder Selbstgemachtes und biologischen Kaffee erwerben können. Genauso wichtig wie der bei der gemeinsamen Arbeit gelebte Klimaschutz und eine zukunftsfähige Landwirtschaft sind der Buddelgruppe das Gemeinschaftsgefühl.

 

 

 

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