Rote Karte für Sortier-Muffel

Ab Mittwoch (14.04.) werden Biotonnen kontrolliert.

Veröffentlicht am

offen stehender Biotonnen-Deckel mit Plastiksäcken
Foto: (c) Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld

Am Mittwoch (14.04.) wird es ernst für alle, die es mit der Sortierung ihrer Abfälle nicht so genau nehmen:  Um 7 Uhr morgens beginnen dann in Coesfeld die ersten Kontrollen der Biotonnen. Bevor die Fahrzeuge der Firma Remondis zum Leeren rausfahren, öffnen zwei Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH (WBC) stichprobenartig die Deckel der an den Straßen stehenden Behälter und werfen einen genaueren Blick hinein. Entspricht der Inhalt nicht den Sortiervorschriften, wird ein roter Anhänger angebracht - und die Tonne bleibt ungeleert stehen. Anlass für die Kontrollen ist, dass - wie bereits wiederholt berichtet – der „Fehlwurfanteil“, also der Anteil von Abfällen, die sich in den gesammelten Bioabfällen finden, aber nicht dorthin gehören, zu hoch ist.

Projektleiterin Ursula Kleine Vorholt von den Wirtschaftsbetrieben Kreis Coesfeld (WBC) und Uwe Dickmanns von der Stadt Coesfeld beruhigen: „Nicht jeder Fehlwurf führt automatisch dazu, dass wir die Tonne stehen lassen.“ Eine einzelne Getränkedose etwa, die jemand im Vorbeigehen darin entsorgt hat, ist allein kein Anlass. „Wird der gesammelte Bioabfall jedoch in Plastikbeuteln - auch wenn diese biologisch abbaubar sind - eingefüllt, wird die Tonne nicht geleert.“  Das gilt auch, wenn Lebensmittel mitsamt der Verpackung in die Tonne gegeben werden: verschimmelte Apfelsinen im Netz, Obst im Glas oder Aufschnitt in der Plastikverpackung. Kein Pardon gibt es selbstverständlich bei Restmüll jeder Art. Die WBC und die Stadt Coesfeld rechnen durchaus mit zahlreichen Beanstandungen.

Wenn der Biotonnen-Inhalt beanstandet werden muss, wird das von den Kontrolleuren dokumentiert: Sie machen ein Foto, notieren den Standort und geben diese Informationen an die Stadt Coesfeld weiter.

Was tun, wenn die Biotonne stehen bliebt?

Wenn die eigene Biotonne kontrolliert worden ist und einen roten Aufkleber bekommen hat, wird sie von der Müllabfuhr nicht geleert. Die Stadtverwaltung rät: Wenn das Behältervolumen bis zur nächsten Abfuhr reicht, sollten die Fehlwürfe aussortiert und der Behälter in 14 Tagen wieder herausgestellt werden. Vorsicht aber: Es finden Nachkontrollen statt!

Wem es bis zum nächsten regulären Termin zu lange dauert, hat zwei kostenpflichtige Alternativen:

  • Entweder für die nachsortierte Biotonne eine kurzfristige Nachabfuhr beantragen (Kosten: 40,00 Euro) oder
  • die falsch befüllte Biotonne als Restmüll bei der nächsten Restmüllabfuhr leeren lassen (Kosten: 60,00 Euro).

Die Kontrolltermine sind so gelegt, dass in der folgenden Woche eine Restmüllabfuhr stattfindet. „Wie das im Einzelnen geht, Ansprechpersonen und Zahlungshinweise, steht auch auf den Tonnenanhängern“, erläutert Ursula Kleine Vorholt. Besser sei aber, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Über das, was in die Biotonne darf und was nicht, informiert der Abfuhrkalender 2021 der Stadt Coesfeld, weitere Infos finden Sie unter https://www.wirfuerbio.de/wbc-coesfeld/

Zum Thema

Warum weder Plastik noch „Bioplastik“ im Kreis Coesfeld in die Biotonne darf

#Wirfuerbio - Kein Plastik in die Biotonne, unter diesem Motto haben die Wirtschaftsbetriebe des Kreises Coesfeld eine große Initiative gestartet.

20 Jahre nach der Einführung der Biotonne landen immer mehr Störstoffe, darunter vor allem Plastik und Plastiktüten, in den westfälischen Biotonnen.
Plastiktüten bestehen meist – salopp gesagt – aus Erdöl und benötigen etwa 20 Jahre, um sich zu zersetzen. Zersetzt heißt aber nicht biologisch abgebaut. Kunststoffgehäuse z.B. von Kaffeekapseln zersplittern während der Verarbeitung im Kompostwerk, die Splitter landen im fertigen Kompost und damit im Garten oder auf dem Feld. Auch „kompostierbare Plastiktüten“ dürfen einen Anteil „Erdöl“ enthalten, der aber grundsätzlich biologisch abbaubar sein muss. Innerhalb des Vergärungs- und Kompostierungsprozesses werden die kompostierbaren Beutel nicht vollständig biologisch abgebaut. Für saubere Komposterde und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie erklären wir die Biotonne zur „plastikfreien Zone“. Macht mit und trennt Euch von Plastiktüten und kompostierbaren Plastiktüten – für sauberen Biokompost und mehr Bioenergie.

Text: https://www.wirfuerbio.de/wbc-coesfeld/

Zurück