Tagebücher des Freiherrn Vincke boten überraschende Bezüge

40 Gäste bei der Lesung mit Markus von Hagen

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Personengruppe mit einigen Bänden der überarbeiteten Tagebücher
Die Tagebücher von Ludwig Freiherr Vincke sind wissenschaftlich bearbeitet worden, dazu gab es jetzt eine Lesung mit dem Münsteraner Schauspieler Markus von Hagen (rechts im Bild). Mit im Bild (vlnr.) Stadtarchivar Norbert Damberg (Gastgeber), Dr. Burkhard Beyer (Historische Kommission), Prof Dr. Mechthild Black-Veltrup (Landesarchiv NRW Münster) und Büchereileiterin Anja Dietrich-Nähle als Gastgeberin. Foto: © Stadt Coesfeld

Gut 40 Gäste hatten sich jetzt zur Lesung in der Stadtbücherei eingefunden, in der der Münsteraner Schauspieler Markus von Hagen die Zuhörenden mit auf eine Zeitreise nahm: Er stellte Auszüge aus den Tagebüchern des Freiherrn Ludwig Vincke vor, die Bezüge haben zu Coesfelder Persönlichkeiten. Denn Ludwig Freiherr Vincke war zu Beginn des 19. Jahrhunderts erster Oberpräsident von Westfalen und hat in seinen Tagebüchern viele Menschen erwähnt: neben dem Landrat Clemens von Bönninghausen etwa auch Anna Katharina Emmerick, die fürstliche Familie zu Salm-Horstmar und den Coesfelder Schulleiter Bernhard Sökeland.

Anlass für die Lesung bildete ein riesiges Druckprojekt, das nun abgeschlossen werden konnte, wie Stadtarchivar Norbert Damberg berichtet: „13 Jahre lang hatten ehrenamtliche Historikerinnen und Historiker die nicht einfach zu lesenden Tagebücher in eine lesbare Form gebracht. So sind insgesamt 11 Bände mit mehr als 6000 Druckseiten entstanden. Und die wurden nun vorgestellt.“

Dazu waren die Leiterin des Landesarchivs Münster, Prof. Dr. Mechthild Black-Veltrup als Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, und der Leiter der Historischen Kommission für Westfalen, Dr. Burkhard Beyer, zu Gast. Der Abend klang aus mit guten Gesprächen, einer Brezel und einem Getränk in angenehmer Runde.

Zum Thema: Ludwig Freiherr Vincke

Ludwig Freiherr Vincke war der erste Oberpräsident von Westfalen (1774-1844). Er war ein rastloser Beamter, der die Hälfte seiner Arbeitszeit hinter seinem Schreibtisch und die andere Hälfte bei den Menschen vor Ort verbrachte, auch hier in Coesfeld. Durch ihn wurden zahlreiche Projekte vorangebracht: der Bau von Straßen, der Bau der Eisenbahnstrecke in Westfalen über Hamm und die Unterstützung der Landwirtschaft, der lokalen Wirtschaft und der sozial schwächeren Bürgerinnen und Bürgern. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hielt er seine Eindrücke in Tagebüchern fest, für die nun eine grundlegende wissenschaftliche Bearbeitung vorliegt.

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