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Gedenken heute – wie können wir das gestalten?

Aufruf zum gemeinsamen Gestalten der Gedenkstunde zum Holocaust-Gedenktag

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Stele im Schlosspark mit den Silhuetten mehrerer Menschen in Straßenkleidung
Neben festen Erinnerungsorten, hier die Stele im Schlosspark, gibt es immer wieder auch Gedenktage. Wie das Gedenken künftig gestaltet werden kann, dazu können sich Interessierte mit Ideen und Beiträgen melden. Foto: © Alois Lammering

Öffentliche Gedenkstunden gibt es zu verschiedenen Anlässen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Nächster Termin ist Montag (27.01.), der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Im Mittelpunkt steht dann das Gedenken an die Shoah, an die Verbrechen der Nazis an unzähligen Mitbürger:innen und an Menschen aus allen annektierten Ländern. Das Grauen hatte Folgen für Leib, Leben, Hab und Gut, es strahlt aber auch weit aus in die nachfolgenden Generationen. Und junge Menschen gehen mit dem Gedenken heute anders um als noch ihre Eltern und Großeltern. 

„Wir haben uns schon vor dem Gedenken zum 9. November, das auf so ein großes Echo stieß, überlegt, wie wir Gedenktage künftig gestalten wollen und möchten alle Interessierten aufrufen, sich mit ihren Gedanken und Ideen einzubringen“, sagt Bürgermeisterin Eliza Diekmann-Cloppenburg. Sie ruft deshalb gemeinsam mit Tanja Unewisse und Michael Banneyer zum Projekt „Gedenken heute“ auf: „Bisher blieb, wenn wir einen Gedenktag vorbereitet haben, immer die Frage offen, ob wir alle gefragt haben, die sich daran beteiligen möchten,“ sagt Eliza Diekmann-Cloppenburg. „Deshalb starten wir jetzt diesen Aufruf: Wer möchte beim nächsten Gedenktag, dem Holocaustgedenktag am 27. Januar, im Rathaus zu Wort kommen oder einen Beitrag leisten, der die Gegenwart mit der Vergangenheit verbindet?“ Sie kündigt an, dass an diesem Tag auch Jugendliche ein Projekt präsentieren werden, ihr Gedanke liegt zwischen dem Hier und Jetzt und der Vergangenheit. Sie wünschen sich durch ihr Projekt Gleichwertigkeit zwischen Menschen, die sich „verbreiten“ soll und „Normalität“ für diesen Gedanken absoluter Akzeptanz.

Wer sich mit beteiligen möchte an der weiteren Vorbereitung, kann eine Idee oder einen Beitrag bis Freitag (20.12.) per E-Mail senden an Gedenken@Coesfeld.de

„Die Beiträge dürfen in künstlerischer, musikalischer oder auch literarischer Form Ihre Gedanken aufgreifen, als Rede, als Fotovortrag, als persönlicher Vortrag, wir haben hier keine Grenzen, die wir vorgeben wollen.  Wir wollen Sie einfach einladen, sich gedanklich am Gedenken zu beteiligen“, betont Eliza Diekmann-Cloppenburg.

Die Gedenkstunde zum Holocaust-Gedenktag wird am Montag (27.01.) vormittags im Rathaus stattfinden.

 

Rückblick auf den Gedenktag am 9. November:

Am 9. November waren Schüler:innen gefragt, der Koffermarsch regte zum Nachdenken an und verarbeitete sowohl die Flucht als auch die Ausweglosigkeit der Verfolgung, die wir mit dem „Begriff“ der Deportation in Verbindung bringen, mit Zügen, mit Heimatlosigkeit, mit Ausbeutung, mit Verfolgung, sowie totaler Entrechtung und letztlich auch systematischem Mord. Mehr als 500 Menschen hatten sich dem Koffermarsch angeschlossen und an verschiedenen Stationen der Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung gedacht.

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