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Was der Rauchmelder an der Zimmerdecke leisten kann
Feuerwehr und DRK informieren Geflüchtete über Brandschutz
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Aufmerksame Stille im Tagungsraum des Heimathauses, dann plötzlich ein ohrenbetäubendes Piepen, als Feuerwehrmann Michael Affeldt den Testknopf am runden weißen Rauchmelder drückt: Auch wenn sein Vortrag zum Brandschutz am Mittwochnachmittag wetterbedingt nur von einer Handvoll Geflüchteter besucht wird, sind alle beeindruckt von der Vorführung, zu der die Fachstelle Integration gemeinsam mit der Stadt Coesfeld und der Feuerwehr eingeladen hatte: „Der Rauchmelder an der Zimmerdecke ist für euch und eure Familien lebenswichtig, besonders nachts, wenn ihr schlaft, denn dann könnt ihr nichts riechen“, betont Michael Affeldt weiter. Der hauptberufliche Sachgebietsleiter der Brandschutzerziehung und -aufklärung bei der Feuerwehr Coesfeld machte auch deutlich, wo sich im Haushalt kritische Stellen sind, welche Brandgefahr sich etwa im Umgang mit offenem Feuer oder Elektrogeräten ergebt und wie man sich bei einem Zimmerbrand richtig verhält: „Wenn es in der Küche raucht, dann schließt die Tür, bringt euch in Sicherheit, warnt die Nachbarn und ruft die Feuerwehr. Wir helfen euch dann.“ Was er vorträgt wird durch die Mitarbeitenden der Fachstelle Integration und durch Dolmetscher übersetzt. Und es ergeben sich direkt auch Rückfragen: „Wo bekommt man den handlichen Feuerlöscher in Blechdosenformat? Und hilft er auch bei Kabelbränden?“
Zum Thema: Brandschutzaufklärung für die Bewohnerinnen und Bewohner der städtischen Unterkünfte
Die Fachstelle Integration des DRK-Kreisverbandes hat gemeinsam mit der Feuerwehr Coesfeld einen Vortrag erarbeitet, der anschaulich macht, welche Brandgefahren sich besonders auch in den Gemeinschaftsunterkünften ergeben und welche Vorkehrungen jede und jeder selbst treffen kann. Außerdem wird erklärt, wie man sich im Brandfall richtig verhält und wie ein Notruf funktioniert. Auch Berührungsängste sollen abgebaut werden: „Wir wollen deutlich machen, dass wir als Feuerwehr mit unserem lauten Auftreten und der dicken Schutzkleidung keine Bedrohung sind, sondern helfen wollen“, sagt Feuerwehrmann Michael Affeldt schon zu Beginn des Vortrages. Gemeinsam mit den hauptamtlichen Kräften der Fachstelle Integration des Deutschen Roten Kreuzes und mehreren Dolmetschern wird er in den kommenden Wochen noch in weiteren Notunterkünften der Stadt aufklären und informieren.
Michaela Piwek-Kunze, Fachstellenleitung der Fachstelle Integration des Deutschen Roten Kreuzes im Kreisverband Coesfeld, berichtet, dass es sich bei dieser Aktion mit der Feuerwehr um eine Fortsetzung von einer Serie von Veranstaltungen handelt, um wichtige Themen des täglichen Lebens erlebbar zu machen. Sie sagt: „Erklärungen und Vorträge können von den Geflüchteten oft auf Grund unterschiedlicher kultureller Prägungen und Lebensumstände nicht verstanden werden. Die Auftaktveranstaltung mit der Teddyklinik im Frühjahr war ein so guter Erfolg, , dass wir weitere wichtige Themen erlebbar machen wollten.“ Bei der Teddyklinik, die vom Jugendrotkreuz erarbeitet worden war, wurden besonders Kinder angesprochen und aufgeklärt, wie ein Arztbesuch abläuft, wie der Rettungsdienst oder auch der Notdienst der kassenärztlichen Vereinigung gerufen werden kann. „Mit der jetzt vorgestellten Brandschutzerziehung, für die ich mich bei der Feuerwehr Coesfeld für ihre fachkundige und freundliche Unterstützung nochmals danken möchte, setzen wir die praxisnahe Aufklärungsarbeit fort“, sagt Michaela Piwek-Kunze. Sie kündigt an, dass für das nächste Jahr weitere Veranstaltungen geplant sind.